Die Plastikfolie um die Bio-Gurke, im Glas oder im Verbundkarton, Fairtrade, regional, saisonal: Wer umweltfreundlich konsumieren will, muss viele Entscheidungen treffen: Was ist wichtig? Wo soll ich anfangen? Und wo kann ich auch mal ein Auge zudrücken? 

Denn auch wenn jeder kleine Schritt zählt, sind es die großen Hebel, die den CO₂-Fußabdruck effektiv reduzieren. Diese großen Hebel werden Big Points genannt. Das Gute ist: Schon wenige Big Points reichen, damit eine Person in Deutschland mit durchschnittlichem Konsumverhalten ihren Fußabdruck um die Hälfte reduzieren kann.

Was sind Big Points?  

Big Points sind Maßnahmen, die einen besonders großen Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck einer Person haben. Ein Big Point kann Einsparungen von etwa einer halben Tonne CO₂* oder mehr pro Jahr ermöglichen. Wer bei seinen persönlichen Big Points ansetzt, reduziert den eigenen CO₂-Fußabdruck besonders effektiv.

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Wie können Big Points den Fußabdruck halbieren? 

Jeder ökologische Fußabdruck setzt sich anders zusammen. Die eine ist Vielfliegerin, aber ernährt sich vegan. Der andere fährt mit dem Fahrrad zur Arbeit, aber wohnt dafür in einem unsanierten Gebäude, in dem er viel heizen muss.  

Wie der eigene Fußabdruck tatsächlich aussieht und damit auch die persönlichen Big Points, lässt sich zum Beispiel mit dem CO₂-Rechner des Umweltbundesamts herausfinden.  

Im Durchschnitt beträgt der CO₂-Fußabdruck einer Person in Deutschland 10,5 Tonnen und lässt sich mit diesen 7 Maßnahmen halbieren:

 

Tortendiagramm zu den 7 Big Points
Tortendiagramm zu den 7 Big Points

* Mit CO₂ sind CO₂-Äquivalente (CO₂e) gemeint. Die Effekte von unterschiedlichen Treibhausgasen (z. B. Methan) werden zu CO₂-Äquivalenten umgerechnet und in die Berechnung von Emissionen einbezogen.

Ein Sparduschkopf reduziert den Wasserverbrauch beim Duschen um knapp die Hälfte und spart damit auch die Energie zum Erwärmen des Wassers. Das Anbringen dauert etwa zehn Minuten und der Spareffekt setzt bei jeder Dusche ein. Damit verkleinert der Sparduschkopf nicht nur den eigenen Fußabdruck, sondern auch den der anderen Personen im Haushalt (Stichwort Handabdruck). 

Voransicht des Sharepic Carousels zum Big Point Duschkopf
Voransicht des Sharepic Carousels zum Big Point Duschkopf

Ein Flug von Frankfurt nach Barcelona und zurück verursacht knapp eine halbe Tonne CO₂. Schon ein kurzer Wochenendtrip kann so auch einen kleinen Fußabdruck maßgeblich vergrößern. Flugreisen gehören deshalb bei der Halbierung des Fußabdrucks unbedingt auf den Prüfstand: Denn Flugverzicht ist ein Big Point.  

Voransicht des Sharepic Carousels zum Big Point Fliegen
Voransicht des Sharepic Carousels zum Big Point Fliegen

Eine gute Dämmung im Haus verringert den Energieverbrauch beim Heizen und spart schnell eine halbe Tonne und mehr CO₂ pro Person und Jahr. Der große Hebel liegt in der Gebäudehülle, jedoch können auch kleinere Maßnahmen in der Wohnung Energie einsparen. 

Eine vegetarische oder sogar vegane Ernährung vermeidet bis zu einer Tonne an Treibhausgasen. Wer sich (umwelt-) bewusst ernährt, entscheidet sich zudem oft auch für saisonale, regionale und Bio-Lebensmittel, die ebenfalls CO₂-ärmer sind.   

Der Wechsel zu Ökostrom geht schnell, ist einfach und spart durchschnittlich über eine halbe Tonne CO₂ pro Person. Wichtig ist, bei der Wahl eines Ökostromtarifs auf gelabelte Produkte zurückzugreifen. Das Grüner Strom-Label sowie das ok power-Label garantieren, dass durch den Ökostrombezug Neuanlagen gefördert werden. 

Ökostrom Karussell
Ökostrom Karussell

Wer für die täglichen Wege kein Auto nutzt, setzt einen Big Point um. Denn gerade bei häufigen Strecken summieren sich die Autokilometer übers Jahr, zum Beispiel beim Arbeitsweg oder dem Weg zur Kita. Einmalige Fahrten, etwa im Urlaub, für Ausflüge oder Transporte, fallen zusammengenommen nicht so stark ins Gewicht. Für sie bietet sich alternativ zum eigenen Auto Carsharing an – denn wer kein Auto besitzt, kommt auch nicht in Versuchung, es allzu oft zu nutzen.  

Voransicht des Sharepic Carousels zum Big Point Auto
Voransicht des Sharepic Carousels zum Big Point Auto

Je geringer das Konsumniveau, desto kleiner der Fußabdruck. Um weniger zu konsumieren, gibt es viele Ansätze: Nutzungsdauer ausreizen, reparieren, gebraucht kaufen, leihen – vor allem: weniger neu kaufen und nutzen, was da ist. Auch Geld anzulegen und zu sparen, hält davon ab, es für Konsumgüter auszugeben. Privates Vermögen in grünen Geldanlagen oder Girokonten leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz (Stichwort Handabdruck). Zusammen genommen ergeben diese Aktionen den Big Point Bewusster Konsum.  

Voransicht des Sharepic Carousels zum Big Point Bewusster Konsum
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Fußabdruck verkleinern, Handabdruck vergrößern  

Den eigenen Fußabdruck zu verkleinern ist gut, doch auch mit Big Points ist das Einsparpotenzial begrenzt. Denn wie groß der eigene Fußabdruck ist, hängt unter anderem von den gesellschaftlichen Strukturen ab, die den Rahmen für unsere Handlungen bieten. Sich für die Veränderung solcher Strukturen einzusetzen und auch andere Menschen zu klimafreundlichem Verhalten zu bewegen, bedeutet den eigenen Handabdruck zu vergrößern. 

Weitere Informationen dazu finden Sie auf unserer separaten Themenseite zum ökologischen Handabdruck.

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  • Alle Dateien sind als Creative Commons (CC BY-SA 4.0) lizensiert und können verwendet und weiterverbreitet werden
  • Weitere Dateiformate sowie druckfähige Versionen stellen wir gerne auf Nachfrage an mail@nachhaltigerkonsum.info zur Verfügung
  • Die Aufzeichnung eines Webseminars zu Big Points und den Materialien steht Ihnen hier zur Verfügung.

 

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