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Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.

Bauen mit nachwachsenden Baustoffen: Neue Vorlesungsreihe für angehende Bauingenieure und Architekten aufgelegt

Im Waldklimafonds-Projekt NaRoBau-Studie wurden zwei neue Vorlesungsmodule für Studierende zu nachwachsenden Baustoffen erstellt. Mit den Ergebnissen aus dem von den Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und für Umwelt, Naturschutz nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) geförderten Verbundvorhaben erhalten Planer und Verarbeiter im Bauwesen Informationen, wie sie Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen verwenden können.

Fehlen den Planern und Verarbeitern im Bauwesen tatsächlich grundlegende Kenntnisse zur Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen? Diese plakative Aussage sei jedenfalls dichter an der Realität als der Umkehrschluss, dass eben Architekten und Bauingenieure bereits vollumfänglich über nachwachsende Baustoffe informiert seien. Zu diesem Schluss kam ein Team aus Forschenden der Fraunhofer Gesellschaft, der Hochschule Magdeburg-Stendal, der Carolo-Wilhemina zu Braunschweig und der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg. Daher starteten sie Anfang 2021 „NaRoBau-Studie“, ein aus dem Waldklimafonds finanziertes Verbundprojekt, das zum Ziel hatte, das entsprechende Wissen für den Bau-Nachwuchs durch verbesserte Lehre zu steigern. Zwei Jahre später stehen nun zwei neue Vorlesungsmodule für Studierende zur Verfügung:

Modul 1: Nachwachsende Rohstoffe zur Erzeugung von Baumaterialien

In diesem Vorlesungsmodul wird Studierenden vermittelt, welche nachwachsenden Rohstoffe historisch und aktuell als Baumaterialien genutzt wurden und werden. Zudem ist Lernziel, Kenntnisse über die Möglichkeiten des Anbaus und der Ernte sowie zu den Eigenschaften der Rohstoffe zu erhalten. Daraus werden wiederum bereits existierende und potenzielle Möglichkeiten zur Nutzung unter Berücksichtigung der bauaufsichtlichen Anforderungen (Grundanforderungen gemäß Bauproduktenverordnung) abgeleitet.

Modul 2: Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen in der Anwendung

Welche Grundanforderungen gemäß Bauproduktenverordnung zu erfüllen sind und welche Nachweismethoden dabei zur Verfügung stehen, das steht im zweiten Vorlesungsmodul auf dem Lehrplan. Am Beispiel des Holztafelbaus werden darin die bereits historisch und aktuell zur Verfügung stehenden Bauprodukte, deren Eigenschaften und deren Auswirkungen auf die Eigenschaften des Bauteils Holztafel vermittelt und die unterschiedlichen Systemgrenzen zur Nachhaltigkeitsbewertung dargestellt sowie die Eigenschaften der Bauprodukte innerhalb der Systemgrenzen beleuchtet.

Die Vorlesungsreihe ist grundsätzlich für Bachelor- und Masterstudiengänge angelegt. Teile der Vorlesungsunterlagen wurden bereits in der Lehre verwendet und sollen zukünftig als fester Bestandteil in den regulären Lehrplan an folgenden Hochschulen aufgenommen werden:

  • Hochschule Magdeburg-Stendal – Studiengänge: Bauingenieurwesen, Sicherheit und Gefahrenabwehr, Energieeffizientes Bauen
  • Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg – Studiengang: Ressourceneffizientes Bauen
  • Technische Universität Braunschweig – Studiengänge: Architektur, Bauingenieurwesen
  • Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst – Hildesheim/Holzminden/Göttingen: – Fakultät Bauen und Erhalten

Auch anderen Hochschulen sollen die Unterlagen sukzessive zur Verfügung gestellt werden. Interessierte können sich direkt mit dem Projektkoordinator, Herr Norbert Rüther vom Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut WKI, in Verbindung setzen:

Tel.: 0531 / 120496-17
E-Mail: norbert.ruether@wki.fraunhofer.de 

Hintergrund:
Der Waldklimafonds wurde 2013 als Bestandteil des Klima- und Transformationsfonds gemeinsam von BMEL und BMUV aufgelegt.
Die FNR ist seit 1993 als Projektträger des BMEL für das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe aktiv. Sie unterstützt auch Vorhaben der Förderrichtlinie Waldklimafonds.

Pressemitteilung


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