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Black Friday oder Kauf-Nix-Tag?

Weltweit fand Ende November der „Kauf-Nix-Tag“ statt, der eine Alternative zum Black Friday bieten soll. Eine gute Möglichkeit, sich inmitten des vorweihnachtlichen Einkauftrubels kritisch mit dem eigenen Konsum auseinanderzusetzen. Denn wer Produkte länger nutzt, repariert, tauscht, leiht oder „Second Hand“ kauft, schont die Umwelt und meist auch die Haushaltskasse.

Dem aus den USA eingeführten „Black Friday“ konnte man sich schwer entziehen, bei sehr vielen Händlern, online wie offline, lockten satte Rabatte. Einige Anbieter warben sogar mit einer gesamten „Black-Friday-Woche“ oder dem darauffolgenden „Cyber Monday“. Der stationäre und der Onlinehandel lassen sich zur Vorweihnachtszeit immer mehr einfallen, um die Verbraucherinnen und Verbraucher mit Schnäppchen zu mehr Konsum zu verführen.

Als Gegenentwurf zu „Shopping“-Aufforderungen gibt es deshalb den „Kauf-Nix-Tag“, der in den USA bereits in den neunziger Jahren stattfand und der erstmals Anfang der 2000er Jahre von konsum- und globalisierungskritischen Organisationen auch in Deutschland ausgerufen wurde. Dieses Jahr fiel er hier auf Samstag, den 30. November. Der Tag ist ein Aufruf an alle, einen Tag lang nichts zu kaufen und sich kritisch mit dem eigenen Konsum auseinanderzusetzen. Er soll einen Anlass bieten, sich gegen die sozialen und ökologischen Wirkungen unseres Konsums zu positionieren und den Verbraucherinnen und Verbrauchern die eigene Macht im Wirtschaftssystem vor Augen führen. Natürlich sollte auch über den Kauf-Nix-Tag hinaus geprüft werden, wie der eigene Konsum dauerhaft nachhaltig gestaltet werden kann.

 

Neukauf belastet die Umwelt

Jedes neue Produkt verbraucht Ressourcen und belastet bei der Herstellung und beim Transport die Umwelt. Beispiel Kleidung: Im Schnitt kauft jede und jeder Deutsche 12 Kilogramm neue Kleidung im Jahr. Diese kommt meist aus dem nicht-europäischem Ausland – oft mit unzureichenden Arbeits- und Umweltstandards. Auch der Wasserverbrauch in der Produktion ist enorm. Für ein Kilogramm Textilien werden bis zu 200 Badewannen Wasser benötigt. Zudem wird im Schnitt für ein Kilogramm Textil ein Kilogramm Chemikalien verwendet, was sich wiederum negativ auf Mensch und Umwelt auswirkt.

Einkaufen erfolgt zunehmend über den Onlinehandel, der allein im letzten Quartal um weitere 12 Prozent gewachsen ist. Dadurch entstehen jedoch zum Teil zusätzliche Umweltbelastungen. So wurden 2017 rund 3,4 Milliarden Pakete in Deutschland verschickt. Viele dieser Pakete werden wieder zurückgesandt.  Die Uni Bamberg geht davon aus, dass 2018 etwa 20 Millionen der zurückgeschickten Artikel vernichtet wurden – ein Großteil davon gebrauchsfähige Ware. Auch die Menge an Verpackungen nimmt durch den Online-Handel stetig zu. Eine kürzlich erschienene Studie des Umweltbundesamtes geht für 2017 von 226,5 Kilogramm Verpackungsabfall pro Person in Deutschland aus, was eine Steigerung um 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Als Gründe für diese Entwicklung gelten unter anderem Trends zum Onlineversand sowie Essen und Trinken zum Mitnehmen.

 

Alternativen zum „Kaufrausch“

Umweltfreundlicher ist es, Produkte länger zu nutzen, anstatt sich stets das neueste Modell zuzulegen. Wir können Produkte reparieren lassen oder selbst Hand anlegen und wir können Sachen gebraucht kaufen, mit anderen tauschen oder von anderen leihen. Auch Repair-Cafés sind mittlerweile flächendeckend in Deutschland verbreitet. Viele dieser Konzepte finden sich auch im großen Rahmen wieder. Anstatt ein Auto zu kaufen, kann man sich ein Carsharing-Auto oder den ÖPNV mit vielen anderen Menschen teilen.

Viele weitere Tipps zum umweltfreundlichen Alltag gibt es im UBA-Verbraucherportal.

 


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