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Circular Design als Treiber für kreislauffähige Innovationen und Geschäftsmodelle

Wie kann ökologisches Design helfen, den Übergang zu einer kreislauffähigen Wirtschaft und Gesellschaft voranzutreiben? Was brauchen Praktiker*innen und Unterstützer*innen des Ökodesigns, um es in größerem Maßstab mit Leben zu erfüllen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des EU-Projekts EcoDesign Circle 4.0, deren Beratungs-, Informations- und Austauschformate nun allen zur Verfügung stehen.

Knapper werdende Ressourcen, überschrittene kritische Umweltparameter und daraus resultierende soziale Spannungen und Ungleichheiten: Die konventionelle, lineare Art der Produktion führt zur Entsorgung und damit zur "Entwertung" von Produkten, deren Komponenten und Materialien. Ein zirkulärer Ansatz bedeutet, Kreisläufe klein zu halten, zu verlangsamen und zu schließen, d.h. den Verbrauch von Ressourcen zu reduzieren, sie länger und immer wieder und wieder zu verwenden und ein gleichwertiges Recycling zu ermöglichen. Dies muss von Anfang an berücksichtigt werden - im Designprozess!

Das EU-Interreg-Projekt EcoDesign Circle 4.0 hat daher Angebote, die ökologisches Design von Produkten und Dienstleistungen unterstützen und fördern, in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten gestellt. Denn der Großteil der Umweltauswirkungen eines Produkts oder Services wird bereits in der Designphase bestimmt. Mit anderen Worten: hier liegt ein effektiver Hebelpunkt. Einer der Projektpartner sagte: "Ecodesign ist gutes Design, das sowohl den Menschen als auch der Umwelt nützt." Deshalb entwickelte und erprobte das Projekt Methoden, Formate und Angebote, die dabei helfen sollen, neue, kreislauffähige Geschäftsmodelle zu entwickeln. Von Anfang an. Mit der der Designphase.

EcoDesign Circle 4.0 (August 2019 – Mai 2021) umfasste ein internationales Team aus Designzentren, Behörden, Forschungseinrichtungen und Unternehmensberatungen aus Deutschland, Estland, Finnland, Polen, Russland und Schweden. Die erarbeiteten Angebote richten sich an Designer*innen, Entrepreneure, Umweltexpert*innen und teils auch an politische und umfassen:

  • Eine EcoDesign Lernfabrik, um in interdisziplinären Teams (z.B. Design, Wirtschaft, Umwelt, Technik) die Prinzipien einer erweiterten Kreislaufwirtschaft und eines zirkulären Designs kennenzulernen und zu erproben. Nutzerintegration, Design Thinking und Lebenszyklus-Betrachtungen werden hier spielerisch zusammengebracht. (Angebote auf Deutsch und Englisch gibt es hier.)
  • Das EcoDesign Audit und Sprint Format ist ein Trainingsprogramm für Unternehmen. Zum einen, um den Stand zu Kreislaufwirtschaft und Design im eigenen Betrieb einzuschätzen und zum anderen, um aktiv kreislauffähige Geschäftsabläufe und Konzepte(für ökologisch designte Produkte und Dienstleistungen co-kreativ und interdisziplinär zu entwickeln.

Sämtliche mehrfach erprobte Methoden und Workshopformate der Lernfabrik, des Audits und des Sprint-Ansatzes sind im Circular Design Toolkit hier erhältlich (auf Englisch).

In „Train the Trainers“ Seminaren können Interessierten zu diesen Formaten die einzelnen Tools und Praxiserfahrungen vorgestellt werden. Der Leitfaden „Von der Idee auf den Markt“ ergänzt darüber hinaus praktische Umsetzungsmöglichkeiten für KMUs, um ecodesignte Ideen in der „ökonomischen Realität“ zu etablieren.

  • Der Sustainability Guide ist eine Wissensplattform, um einen Umstieg in eine Kreislaufwirtschaft schon auf Designstufe beginnen zu können. Ein Teil des englischsprachigen „Guides“ informiert in Interviews und kurzen Texten über inspirierende Beispiele zu ökologischem Design bzw. förderlichen Rahmenbedingungen und umfasst u.a. über 20 Dienstleistungen und über 15 Beispiele aus Politik und zu Kooperationen (hauptsächlich aus den Ostseeanrainerstaaten). Die Politikempfehlungen geben zusätzlich Anhaltspunkte, wie zirkuläres Design stärker gefördert und angewandt werden kann.
  • Die englischsprachigen Circular Design HOW TO? Sessions sind eine Antwort des Projektes auf den Bedarf von Professionellen aus Design und Umwelt, sich auszutauschen, Rückmeldungen zu erhalten, in seminar-ähnlicher Atmosphäre sich auszutauschen. In jeweils 90-minütigen Online-Treffen stellen Designer und Umweltexpert*innen jeweils aktuelle Beispiele vor und diskutieren darüber. Die Federführung für diese Reihe (1x je Quartal) hat das Estnische Designzentrum. Mehr Infos dazu gibt es hier.

EcoDesign Circle 4.0 war ein Erweiterungs-Projekt im Rahmen des Interreg-Programms für den Ostseeraum. Es wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und der Russischen Föderation kofinanziert. Lead Partner war das Umweltbundesamt. EcoDesign Circle 4.0 (2019 – 20219 schließt an das Interreg Projekt im Ostseeraum EcoDesign Circle (2016-2019) an.

Interreg ist eine Initiative des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und hat die Förderung der Zusammenarbeit zwischen EU-Mitgliedstaaten und benachbarten Nicht-EU-Ländern zum Ziel. Die Initiative fördert u.a. auch Umweltschutz-Projekte.

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