zurück zur News Übersicht

Dialog zur Weiterentwicklung des Nationalen Programms für nachhaltigen Konsum

Die Bundesregierung überarbeitet derzeit ihr Nationales Programm für nachhaltigen Konsum. Aus diesem Anlass waren Akteure aus Verbänden, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik bei einer Online-Konferenz am 24.11.2020 eingeladen, Bilanz zu ziehen – und den Bundesministerien Anregungen zu geben, wie nachhaltiger Konsum wirksamer vorangetrieben werden kann.

Beim Dialogforum haben rund 200 Teilnehmer*innen diskutiert, wie das Nationale Programm für nachhaltigen Konsum weiterentwickelt werden kann und welche Maßnahmen dabei im Fokus stehen sollten. Ein weiterer Schwerpunkt war die Frage, wie die Aspekte Teilhabe und Beteiligung stärker Berücksichtigung finden können, so dass Politik für nachhaltigen Konsum eine Politik für alle und mit allen ist.

Nachhaltige Konsumpolitik für die gesamte Gesellschaft

Im Laufe des Vormittags diskutierten drei Staatssekretär*innen und weitere Vertreter*Innen des BMU, BMJV, BMEL und BMVI über die Notwendigkeit einer sozial-ökologischen Transformation und die Bedeutung, die dem nachhaltigen Konsum hierbei zukommt.

Dabei wurde betont, dass Politik für nachhaltigen Konsum alle Bevölkerungsgruppen, ihre Lebenslagen und ihre jeweiligen Bedürfnisse im Blick haben muss. Auftretende Interessenkonflikte gelte es dabei vorauszusehen und auszugleichen. Auch wurde deutlich gemacht, dass für das Einhalten planetarer Grenzen ein schnelles Umsteuern wichtig sei, so wie es die in der Agenda 2030 festgeschriebenen Ziele vorsehen. Die Notwendigkeit schnellen und effektiven Handelns müsse auch bei der Weiterentwicklung des Nationalen Programms für nachhaltigen Konsum ausschlaggebend sein.

Die Ressortvertreter*innen debattierten vor diesem Hintergrund auch über das Verhältnis „weicher“ und regulativer Maßnahmen für das Nationale Programm für nachhaltigen Konsum sowie dessen Verschränkung mit anderen Regelungsbereichen, wie dem Klimaschutzgesetz, der Ökodesign-Richtlinie oder der EU-Agrarpolitik.

Hervorgehoben wurde unter anderem die Rolle einer pflanzenbetonten, bedarfsgerechten und gesunden Ernährung für nachhaltigen Konsum, die auch in den Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) festgehalten wird. Auch wurde beispielsweise näher über Wege zu einer weiteren Effizienzsteigerung von Elektrogeräten und Fahrzeugen und einer stärkeren Berücksichtigung sozialer und ökologischer Fragen in Lieferketten gesprochen. In der gesamten Diskussion wurde immer wieder deutlich, welche thematische Bandbreite es bei nachhaltigem Konsum zu berücksichtigen gilt – und dass Nachhaltigkeit nicht nur Klima- und Umweltschutz bedeutet, sondern soziale Aspekte ebenso miteinschließt.

Orientierung an der Wirksamkeit

Diese thematische Bandbreite spiegelte sich auch in den Online-Themenforen wieder, in denen die Ideen und Empfehlungen der Teilnehmenden zur Weiterentwicklung des Programms gefragt waren. In fünf Foren wurde diskutiert, wie die Bundesregierung nachhaltigen Konsum in den Themenfeldern Bauen und Wohnen, Ernährung, Mobilität, Bekleidung sowie Beteiligung und Teilhabe voranbringen kann. Dabei flossen die Ergebnisse aus zwei Forschungsprojekten ein: Aus dem Projekt „Nachhaltigen Konsum weiterdenken“ (2017-2020) wurden Vorschläge zur Weiterentwicklung des Programms vorgestellt, zum einen übergreifender Art und zum anderen bezogen auf konkrete Maßnahmen in den Themenfeldern Bauen und Wohnen, Ernährung und Mobilität. Aus dem Projekt „Bürgerbeteiligung und soziale Teilhabe beim nachhaltigen Konsum“ (2017-2021) wurden Empfehlungen zur besseren Berücksichtigung unterschiedlicher Einkommensklassen und Lebensumstände eingebracht.

In den Themenforen wurde mehrfach betont, dass sich die Prioritäten der Bundesregierung zur Förderung nachhaltigen Konsums am Impact, also an der Wirksamkeit von Maßnahmen, orientieren sollten – und nicht daran, was am leichtesten umsetzbar ist. Auch wurden zahlreiche thematische Vorschläge hierzu von den Teilnehmenden eingebracht.  Diese werden derzeit zusammengeführt und Anfang 2021 auf der Seite Kompetenzzentrums in einer Gesamtdokumentation veröffentlicht.

Vielen Dank!

Das Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum bedankt sich bei den Akteuren des Nationalen Netzwerks Nachhaltiger Konsum und bei allen anderen Teilnehmenden der Veranstaltung für die rege Beteiligung und die spannenden Diskussionen. Sind Sie schon im Nationalen Netzwerk Nachhaltiger Konsum registriert? Hier können Sie sich anmelden und bekommen dann automatisch Einladungen zu kommenden Veranstaltungen zugesendet. Die Registrierung ist kostenfrei und kann jederzeit widerrufen werden.

Weitere Informationen

Dialogforum Nachhaltige Konsum: Die Ergebnisse der Mentimeterumfragen finden Sie hier.

Die Ergebnisse des UBA-Forschungsprojekts „Nachhaltigen Konsum weiterdenken“ können Sie hier nachlesen.

Die Ergebnisse des UBA-Forschungsprojekts „Bürgerbeteiligung und soziale Teilhabe beim Nachhaltigen Konsum“ finden sie hier.


zurück zur News Übersicht