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Klimafreundlich Gärtnern mit torffreien Erden

Kleingärtnern hat im Frühjahr Hochkonjunktur und erfreut sich in diesem Jahr aufgrund der Corona-Krise besonderer Beliebtheit. Wer seine Scholle umwelt- und klimafreundlich beackern will, setzt auf torffreie Blumenerden und auf Gartenzubehör aus nachwachsenden Rohstoffen.

Wer Geranien in seine Balkonkästen pflanzt, Gemüsepflanzen vorzieht oder seine Gartenbeete aufpeppen will, benötigt Erde. Oft greift man dann zu einem Sack Blumenerde aus dem Handel. Doch diese Erde ist häufig torfhaltig: Torf stellt aktuell drei Viertel der in Europa verwendeten Ausgangsstoffe für die Erdenproduktion, in Deutschland sogar mehr als 80 Prozent.

Viele Kleingärtner*innen wissen nicht, dass die Torfnutzung Auswirkungen auf unser Klima hat, weil Torf ein kohlenstoffreicher und extrem langsam erneuerbarer Stoff ist. Die Moorböden, auf denen Torf abgebaut wird, bedecken zwar nur knapp drei Prozent der Landfläche der Erde, binden jedoch fast doppelt so viel Kohlenstoff wie sämtliche Wälder auf der Welt zusammen. Damit sind sie unsere mächtigsten terrestrischen Kohlenstoffspeicher. Baut man den Torf ab wird der Kohlenstoff in Form des Treibhausgases CO2 freigesetzt. Im Zuge ihres Klimaschutzprogramms 2030 strebt die Bundesregierung deshalb auch an, die Torfverwendung zu reduzieren. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bereitet aktuell die Torfminderungsstrategie vor, die vor allem auf Aufklärung und Freiwilligkeit setzt. Informationen zur Strategie und zu Torfalternativen finden Interessierte hier. Hersteller torffreier Erden können ihre Produkte dort in eine Marktübersicht eintragen lassen.

Einen Beitrag zum Klimaschutz leistet man auch mit der bewussten Auswahl weiterer Gartenprodukte. Wer sich zum Beispiel für Gartenmöbel aus Holz statt aus Kunststoff entscheidet, der kauft nicht nur ästhetische und langlebige Produkte, sondern auch Kohlenstoffspeicher. Gleichzeitig werden in den Wäldern Bäume nachgepflanzt, die ihrerseits wieder CO2 aufnehmen. Produkte aus erdölbasierten Kunststoffen haben diesen Effekt nicht. Holzmöbel und zahlreiche weitere pflanzlich-basierte Gartenprodukte finden Verbraucher*innen hier.

Auch bei der Bewirtschaftung und Gestaltung von Parks, Spielplätzen, Sportanlagen oder Friedhöfen und sogar im Straßen- und Wegebau gibt es viele Möglichkeiten, fossile durch biobasierte, also pflanzliche Rohstoffe anteilig oder vollständig zu ersetzen. Dazu informiert das Themenheft II: Nachwachsende Rohstoffe im Einkauf: Öffentliche Grünflächen & Forst ausführlich. Es bietet Einkäufern in öffentlichen oder privaten Unternehmen zudem Unterstützung bei der Ausschreibung entsprechender Beschaffungen.

Mehr zum Thema:

Newsmeldung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe

Themenheft II: „Nachwachsende Rohstoffe im Einkauf“


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