Mehr Bio in den Kantinen des Bundes – BioBitte schafft Dialog zur Umsetzung
Mitarbeiter*innen aus der Bundesverwaltung, sowie Küchenleitungen und Cater*innen kamen am Dienstag, 23. Februar, beim digitalen Dialogforum der bundesweiten Initiative "BioBitte – Mehr Bio in öffentlichen Küchen" des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) miteinander ins Gespräch. Die rund 70 Teilnehmer*innen diskutierten bei der Veranstaltung über Argumente, Hürden und Erfolgsfaktoren für mehr Bio-Lebensmittel in den rund 150 Kantinen des Bundes. Impulsvorträge und Diskussionsrunden boten dabei umfangreiche Informationen zur nachhaltigen Beschaffung, Ausschreibung und Vergabe, aber auch zur praktischen Umsetzung in den Bundeskantinen.
Wie wichtig ein Mindestanteil von Bio-Lebensmitteln auch in den Kantinen der Bundesverwaltung ist, stellte die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner in ihrer Videobotschaft heraus. Auch der Staatssekretärsausschuss für nachhaltige Entwicklung hat das im Sommer vergangenen Jahres so gesehen und für die Kantinen des Bundes einen Bio-Anteil von mindestens 20 Prozent bis Ende 2025 beschlossen.
"Als Vertreterinnen und Vertreter öffentlicher Behörden der staatlichen Institutionen haben wir eine Vorbildfunktion in der Gemeinschaftsverpflegung", erklärte Elisabeth Bünder, Leiterin des Referates Ökologischer Landbau im Bundesernährungsministerium. "Daher möchte ich uns ermutigen, nicht nur mehr Bio einzusetzen, sondern auch nach außen hin proaktiv zu werden und andere Menschen und Institutionen mitzunehmen."
Wissenswertes bei Ausschreibung, Vergabe und Kontrolle
Wie sich ein höherer Bio-Anteil erreichen lässt, darüber informierten Ernährungsreferentin Ann-Christin Weber, Senatsverwaltung Berlin, Katrin Emde, Referentin Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) sowie Sven Conrad von der bayerischen Landeshauptstadt München in ihrer Gesprächsrunde zur Ausschreibung, Vergabe und Kontrolle. Alle drei konnten neben wichtigen Details zur Ausschreibung, Vergabe und Kontrolle von ihren eigenen Erfahrungen zur Umstellung auf mehr Bio-Lebensmittel berichten. So entwickelte Ann-Christin Weber eine Ausschreibung für das Berliner Schulessen weiter, die 50 Prozent Bio-Lebensmittel vorschreibt. "Bio ist der zentrale Hebel, um die Gemeinschaftsverpflegung nachhaltiger zu gestalten", argumentierte die Ernährungsreferentin.
Erfolgsfaktoren für mehr Bio
Ebenfalls von ihren Erfahrungen berichteten die geschäftsführende Gesellschafterin Sandra Benke, VC-Vollwertkost Catering, Philipp Stierand und Patrick Wodni von der Kantine Zukunft Berlin sowie Caterer Christian Hoheisel, Kantinenpächter im Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in ihrer Gesprächsrunde zur praktischen Umsetzung des Einsatzes von Bio-Lebensmitteln in Kantinen. Philipp Stierand und Patrick Wodni wollen mit ihrem Projekt Kantine Zukunft dazu beitragen, die Qualität der Gemeinschaftsverpflegung in Berliner Einrichtungen mit einem Bio-Anteil von mindestens 60 Prozent bei gleichbleibenden Essenspreisen zu verbessern. Damit dies gelingt, sei es immer wichtig, die Rahmenbedingungen der einzelnen Kantinen zu berücksichtigen und im engen Austausch mit den Küchenleitungen zu stehen.
Das Dialogforum
Das Dialogforum war eine Veranstaltung der Initiative BioBitte. Veranstalter war das Beratungsunternehmen a’verdis in Zusammenarbeit mit der Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung des Bundes. Neben Impulsvorträgen und Umsetzungsbeispielen aus der Praxis erhielten die Teilnehmenden Gelegenheit ihre eigenen Fragen an die Expert*innen zu richten. Anke Brückmann, verantwortliche Referentin für die Initiative BioBitte bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE): "Auf dem BioBitte-Dialogforum wurde deutlich: Die Motivation mehr Bio-Produkte in den Bundeskantinen einzusetzen ist vorhanden. Und die Teilnehmer*innen sehen eine realistische Chance, den Bio-Anteil in den Kantinen des Bundes signifikant zu steigern. Um das Ziel zu erreichen, ist auch weiterhin der enge Austausch mit Akteur*innen wichtig. Dafür bietet BioBitte mit Veranstaltungen wie dem Dialogforum die passenden Plattformen."
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