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Nachhaltiger Konsum: In Zeiten der Digitalisierung eine besondere Herausforderung

Wie kann Konsum nachhaltiger werden? Das ist eine Frage, der sich Wissenschaftler*innen der Sozial-ökologischen Forschung in ihren Projekten widmen. Die Verantwortung für nachhaltigen Konsum liegt dabei nicht allein bei den Verbraucher*innen, vielmehr ist das eine gesellschaftliche Aufgabe für alle Akteure – auch für Unternehmen und die Politik.

Es gilt, konkrete Antworten zu finden – nicht zuletzt zum Erreichen der globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals/SDGs) der UN-Agenda 2030, für eine erfolgreiche Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und des Nationalen Programms für nachhaltigen Konsum. Daher fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung Projekte, die die Ursachen für nicht nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster identifizieren und Lösungen für die Zukunft entwickeln und erproben.

Digitalisierung als Herausforderung für nachhaltigen Konsum

Eine besondere Herausforderung für einen nachhaltigen Konsum ist heute mehr denn je die zunehmende Digitalisierung. Diese bringt durch einen steigenden Energieverbrauch eine höhere Umweltbelastung mit sich. Wäre das Internet ein Land, hätte es nach Berechnungen der Nachwuchsforschungsgruppe von Prof. Dr. Tilman Santarius den weltweit dritthöchsten Stromverbrauch nach China und den USA. Rund 8 Prozent des Stromverbrauchs entfallen in Deutschland auf Informations- und Kommunikationstechnologien, Tendenz steigend.

Santarius untersucht mit seiner vom BMBF geförderten Nachwuchsforschungsgruppe „Digitalisierung und sozial-ökologische Transformation“ die Stellschrauben, wo Digitalisierung und Nachhaltigkeit auseinanderklaffen und entwickelt Lösungen, unter anderem in der Forum-Reihe „Bits und Bäume“. Dort erörtern Expert*innen Risiken und Chancen, die digitale Anwendungen wie Online-Marktplätze oder Sharing-Plattformen bieten, die das gemeinsame Nutzen von Gütern und Dienstleistungen in der Nachbarschaft vereinfachen sollen.

Bisher jedoch haben diese Möglichkeiten für einen anderen Konsum in der Summe nur eine geringe Wirkung. Die Marketingmacht von Shoppingplattformen und die Verführungskraft smarter Algorithmen seien laut Santarius zu stark, um Konsumgewohnheiten nachhaltig zu verändern.

Zugleich wächst aber auch das Interesse am Thema Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Diverse Forschungsprojekte bringen Informatikbegeisterte und Umweltschützende zusammen, die sich unter anderem mit Lösungen für eine nachhaltige Digitalisierung beschäftigen.

Weitere Projekte und Informationen der Sozial-ökologischen Forschung zum Monatsthema März „Nachhaltiger Konsum“ sind nachzulesen auf fona.de.

Der DLR Projektträger ist mit der Förderung der Projekte im Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung vom BMBF beauftragt und vom BMBF als Mitglied im Kompetenzzentrum nachhaltiger Konsum benannt. Weitere Informationen zum Förderschwerpunkt hier (www.soef.org).

 


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