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Umweltbundesamt

Neuer UBA-Clip erklärt Klimaschutzbegriffe

Wenn von Klimaschutz die Rede ist, fliegen oft viele Begriffe durcheinander. Produkte werden als "klimaneutral" oder "treibhausgasneutral" bezeichnet. "CCS" wird mit "negativen Emissionen" gleichgesetzt. Doch was bedeuten diese Begriffe eigentlich und wie lassen sie sich in wirksamen Klimaschutz einordnen? Ein Erklärfilm und Artikel des UBA sollen helfen, den Durchblick zu behalten.

Klima- oder treibhausgasneutral?

Es gibt einige Begriffe im ⁠Klimaschutz⁠, die mitunter verwechselt oder synonym verwendet werden. Das wird vor allem zum Problem, wenn dabei wichtige Klimaschutzmaßnahmen zur Treibhausgasreduzierung mit weniger verlässlichen oder eher ergänzenden Lösungen wie Kompensationen (Offsets) oder Carbon Capture and Storage (⁠CCS⁠) gleichgesetzt werden.

Produkte werden immer wieder mit dem Begriff "klimaneutral" gekennzeichnet. Unternehmen möchten so unter anderem darauf hinweisen, dass bei der Herstellung auf Klimaschutz geachtet wird. Dahinter stehen häufig Kompensationen, also der Ausgleich von bei der Produktion ausgestoßenen Treibhausgasemissionen, indem an anderer Stelle weniger Gase ausgestoßen oder der ⁠Atmosphäre⁠ wieder entzogen werden. Ob es bei diesen Kompensationen zu einem dauerhaften Ausgleich kommt und ein Produkt somit als "treibhausgasneutral" bezeichnet werden könnte, ist fragwürdig. Von Klimaneutralität ließe sich sogar erst dann sprechen, wenn Produkte nicht nur treibhausgasneutral sind, sondern auch indirekte Klimaeffekte bei der Herstellung beachtet und ausgeglichen würden - beispielsweise die verminderte Sonnenlichtrückstrahlung durch Bebauung und ⁠Landnutzung⁠ an der Produktionsstätte.

Senken und technische Lösungen

Die allermeisten Länder haben sich im Übereinkommen von Paris dazu verpflichtet, in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts netto-null Emissionen zu erreichen. Dazu müssen schwer vermeidbare Restemissionen, zum Beispiel Lachgas in Düngemitteln, entweder durch natürliche oder technische Senken wieder der ⁠Atmosphäre⁠ entzogen werden. Wenn die Senken sogar mehr Treibhausgase aufnehmen als in der gleichen Zeit ausgestoßen werden, spricht man von negativen Emissionen.

Bei ⁠CCS⁠ (Carbon Capture and Storage) handelt es sich allerdings nicht um eine Senke, sondern um eine Methode, um bei der Energie- oder Industrieherstellung entstehende Emissionen abzufangen. Diese Gase sollen dann in unterirdische Lagerstätten gepumpt und dort möglichst dauerhaft eingespeichert werden - ein Vorhaben, das viele ungeklärte Fragen zu Sicherheit und ⁠Nachhaltigkeit⁠ aufwirft. CCS führt nicht zu Negativemissionen und eignet sich aufgrund der Risiken und Unsicherheiten lediglich als Lösung für schwer vermeidbare Restemissionen (Residualemissionen).

Wirksamer Klimaschutz

Damit ⁠Klimaschutz⁠ wirksam wird, müssen Treibhausgasemissionen in erster Linie dort reduziert werden, wo sie ausgestoßen werden. Dies erreichen wir einerseits durch höhere Effizienz, zum Beispiel durch eine bessere Wärmedämmung von Gebäuden, aber auch durch ⁠Suffizienz⁠ wie platzsparendes Wohnen. Ein weiterer Baustein ist die Substitution, also beispielsweise das Ersetzen einer Gastherme durch eine klimafreundliche Wärmepumpe, die dann bald komplett mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Windkraft und Photovoltaik betrieben werden kann.

Weitere Erklärungen zu kniffligen Begriffen im Klimaschutz und wie man den Durchblick behält, bietet dieser Erklärfilm.

Pressemitteilung


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