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Plastiktöpfe im Öko-Gartenbau: Welche Alternativen gibt es?

Auch im ökologischen Gartenbau werden heute noch überwiegend Pflanztöpfe aus Plastik verwendet. Vielen Betrieben ist das ein Dorn im Auge. Sie wollen gerne umweltfreundlicher produzieren. Die Ergebnisse einer Studie stellen mögliche Alternativen vor und erläutert, wie diese in puncto Nachhaltigkeit, Handling, Pflanzenqualität und Preis abschneiden.

Blumentöpfe aus Kunststoff haben sich als Standard im Gartenbau etabliert und sind dort heute kaum noch wegzudenken. In der Regel handelt es sich dabei um Einwegprodukte mit einer relativ kurzen Lebensdauer: Nach dem Umtopfen bei der Kund*in wandern sie meist in den Müll. Pro Jahr fallen auf diese Weise erhebliche Mengen an Plastikmüll an und nur ein geringer Teil davon kann recycelt werden.

Kunststoff ist bekanntermaßen nicht unproblematisch, denn er belastet in Form von Mikroplastik zunehmend unser Ökosystem und unsere Gesundheit. Doch nicht nur das: Kunststoff für Blumentöpfe wird heute meist noch auf klassische Weise aus Erdöl hergestellt. Dieser Rohstoff ist nur begrenzt verfügbar und seine Förderung zudem sehr riskant für die Umwelt.

Daher gerät auch der Gartenbau – ökologisch wie konventionell – seit einigen Jahren zunehmend unter öffentlichen Druck. Es sind dringend umweltverträglichere und ressourcenschonendere Alternativen gefragt.

Auf der Seite Oekolandbau.de werden in den folgenden Artikeln die derzeit wichtigsten Alternativen zum klassischen Plastiktopf vorgestellt sowie erläutert wie nachhaltig diese sind und wie sie in puncto Handling und Pflanzenqualität abschneiden. Die Lehr- und Versuchsanstalten für Gartenbau Heidelberg und Ahlem sowie das Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz haben dazu im vergangenen Jahr umfangreiche Versuche an verschiedensten Beet- und Balkonpflanzen durchgeführt.

Pflanztöpfe aus recyceltem Kunststoff

Seit einigen Jahren finden im Gartenbau zunehmend Pflanztöpfe aus recyceltem Kunststoff Verbreitung. Der zur Herstellung dieser Töpfe verwendete Kunststoff stammt entweder ganz oder teilweise aus der haushaltsnahen Wertstoffsammlung (gelbe Tonne/gelber Sack). Nach Gebrauch können diese Töpfe über die Wertstofftonne wieder einem werkstofflichen Recycling zugeführt werden – dadurch entsteht ein geschlossener Materialkreislauf.

Töpfe aus biobasiertem Kunststoff

Neben den Töpfen aus recyceltem Kunststoff bietet der Markt inzwischen auch verschiedene Varianten aus sogenannten biobasierten Kunststoffen – auch als Bioplastik bezeichnet. Diese werden ganz oder teilweise aus natürlichen Stoffen hergestellt – allen voran Zucker, Stärke und Cellulose, die wiederum aus Pflanzen wie Mais, Zuckerrohr, Zuckerrüben und Hölzern oder aus natürlichen Abfallstoffen gewonnen werden. Grundsätzlich können biobasierten Kunststoffe in zwei Gruppen unterteilt werden: die Drop-In-Biokunststoffe und die Neuartigen Biokunststoffe.

Mitpflanzbare Töpfe

Eine weitere, vielversprechende Alternative zum klassischen Plastiktopf stellt die Gruppe der mitpflanzbaren Töpfe dar. Im Unterschied zu den "industriell kompostierbaren" biobasierten Kunststofftöpfen können diese mitsamt der Pflanze ins Beet gepflanzt bzw. über den Kompost im Hausgarten kompostiert werden. Diese gartenkompostierbaren Töpfe bestehen aus verschiedensten Ausgangsstoffen wie Hanf- und Holzfasern, Grünabfällen, Torf, Sonnenblumenkernschalen, oder Pappfasern.


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