Politik sollte umweltfreundliches Verhalten erleichtern, fördern und einfordern
„Wir können die ökologischen Krisen nur eindämmen, wenn alle beitragen.“, betont Prof. Annette Elisabeth Töller. „Ob Konsum, private Investitionen oder Freizeitverhalten: Es ist höchste Zeit, dass die Politik umweltfreundliches Verhalten erleichtert, fördert und – wo notwendig – auch einfordert.“ Dies ist nicht nur eine Aufgabe für die Umweltpolitik, sondern auch für Ressorts wie Verkehr, Energie, Bauen und Ernährung.
Wenn Politik das Alltagshandeln beeinflusst, wird allerdings schnell Kritik laut. „Der Vorwurf der ,Bevormundungspolitik‘ greift aber oft zu kurz“, sagt Prof. Töller. „Verhalten ist immer von außen beeinflusst, etwa durch Werbung und frühere politische Entscheidungen, derzeit aber häufig zu Lasten der Umwelt.“ Dass beispielsweise viele Menschen auf das Auto angewiesen sind, hat auch mit der Verkehrspolitik der vergangenen Jahrzehnte zu tun, die zu wenig in öffentlichen Nahverkehr investiert hat.
Ein weiteres Beispiel: Viele Verbraucher:innen wären bereit, ihr Smartphone länger zu verwenden, statt ein neues zu kaufen. Oft erschweren die Rahmenbedingungen dies: Der Akku kann nicht selbst gewechselt werden, Software-Updates werden nicht mehr eingespielt oder Verträge bieten starke Anreize für eine Neugerät. „Wenn Produkte langlebiger gestaltet werden und dies beim Kauf auch deutlich wird, dann nützt es den Verbraucher:innen und der Umwelt“, erklärt Prof. Christina Dornack.
Mit dem Gutachten will der SRU die Politik bei dieser Aufgabe unterstützen. Dazu hat er Forschung aufbereitet, die untersucht, wie Menschen umweltrelevante Entscheidungen treffen und wie Politik umweltfreundliches Verhalten auf effektive und gesellschaftlich akzeptable Weise fördern kann.
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