Rebound-Effekte aus sozial-ökologischer Perspektive – Projekte zeigten Ergebnisse auf BMBF-Abschlussveranstaltung
„Warum wir trotz Effizienz nicht automatisch Energie einsparen!“ Mit diesem herausfordernden Satz startete eingangs das Video des Projektes „ReCap“. Der Erklärfilm ist ein gelungenes Beispiel für Wissenschaftskommunikation in der BMBF–Fördermaßnahme „Rebound-Effekte aus sozial-ökologischer Perspektive“ und illustrierte den rund 100 Teilnehmenden das komplexe Phänomen der Rebound-Effekte: Verhaltensanpassungen infolge von Effizienzmaßnahmen, die zu einem erhöhten Ressourcenverbrauch führen können. Oda Keppler, Leiterin der Unterabteilung 72 – Nachhaltigkeit; Zukunftsvorsorge im BMBF betonte in ihrer Begrüßungsrede: „Erfolgreiche Klimaschutz- und Nachhaltigkeitspolitik muss auch die Rebound-Effekte berücksichtigen.“
Um die Effekte besser zu verstehen und Maßnahmen zu deren Eindämmung zu entwickeln, förderte das BMBF seit 2017 neun inter- und transdisziplinäre Forschungsverbünde mit insgesamt 30 Organisationen aus Wissenschaft und Praxis.
Auf der Abschlussveranstaltung zur Fördermaßnahme stellten die Projekte Ergebnisse vor und diskutierten diese. Im Mittelpunkt stand stets das menschliche Handeln. Darüber hinaus zeichneten sich die Projekte durch eine große Perspektivenvielfalt aus: Neben Steigerungen der Energieeffizienz wurden auch Effizienzsteigerungen anderer Ressourcen wie zum Beispiel Wasser oder Rohstoffe betrachtet. Stellungnahmen von Vertreterinnen und Vertretern aus der Wissenschaft, dem Umwelt- und dem Bauressort und aus der Verbraucherzentrale rundeten die Veranstaltung ab. Obwohl nicht alle Erwartungen erfüllt werden konnten, etwa bezüglich der Quantifizierung der Rebound-Effekte, erarbeiteten die Projekte eine Fülle an qualitativen Erkenntnissen und entwickelten zahlreiche Empfehlungen, um künftig das größtmögliche Potential von Effizienz- und Suffizienzmaßnahmen realisieren zu können. Studien zu monetären Anreizen und Nudges, um umweltfreundliches Verhalten zu fördern, Erhebungen zum Einfluss von CO2-Preisen und Effizienzprogrammen, Empfehlungen für Transformationskonzepte in Unternehmen oder Feedback-Instrumente zu Konsequenzen des privaten Konsums und um genügsame Lebensstile zu fördern, sind nur einige Beispiel dafür.
Die Vortragsfolien sowie weitere Informationen zur Fördermaßnahme und zu den neun Forschungsverbünden stehen auf der Website der Fördermaßnahme zur Verfügung.
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