Schulze: Ausbau des Öffentlichen Verkehrs ist zentraler Hebel für sozialverträgliche Verkehrswende
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Bahnfahren ist für viele Verkehrsstrecken die klimafreundlichste Alternative. In dieser Legislaturperiode haben wir als Bundesregierung die Investitionsmittel für die kommenden Jahre deutlich erhöht: von jährlich gut 4,6 Milliarden Euro 2020 auf knapp sechs Milliarden Euro 2030. Damit schafft die Bundesregierung wichtige Grundlagen, um mehr Personen- und Güterverkehr auf die Schiene bringen. Der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs macht Mobilität für alle erschwinglich und ist ein zentraler Hebel für eine sozialverträgliche Verkehrswende."
Martin Burkert, Vorsitzender der Allianz pro Schiene und stellvertretender Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG: "Eine Antriebswende im Straßenverkehr mit einer Umstellung vom Verbrenner zum Elektromotor ist noch keine Verkehrswende. Dem Schienenverkehr kommt bei der Erreichung der verschärften Klimaschutzziele eine Schlüsselrolle zu. Der Dreiklang für die Mobilität der Zukunft lautet: Vermeiden, Verlagern, Verbessern."
Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene: "Aus dem Europäischen Jahr der Schiene muss ein Jahrzehnt der Schiene werden. Zur dauerhaften Senkung der Treibhausgasemissionen muss Europa der Schiene dauerhaft Priorität bei den Infrastrukturinvestitionen geben. Mit dem Deutschland- und dem Europatakt liegen dafür attraktive Visionen vor, mit denen sich die Menschen für den Ausbau des Bahnverkehrs gewinnen lassen."
In seiner Keynote zum Kongress umreißt Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts, die aktuellen Herausforderungen des Klimaschutzes im Verkehr. Peter Füglistaler, Direktor des Schweizer Bundesamtes für Verkehr, teilt eine schweizerische Außensicht auf die Verkehrspolitik. Weitere Beiträge zum Kongress stammen von Adina Ioana Vălean, EU-Kommissarin für Verkehr sowie Leonore Gewessler, Österreichische Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.
Die Investitionen in die Schiene sind in Deutschland in den letzten Jahren angestiegen. Dieser Trend hat sich auch im Jahr 2020 fortgesetzt. Das Geld fließt unter anderem über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz, durch die aufgestockten Regionalisierungsmittel des Bundes und das Programm Elektrische Güterbahn in den öffentlichen Verkehr. Allerdings zeigt der EU-Vergleich, dass in Deutschland die Investitionspriorität noch immer auf dem Straßenbau liegt, während andere Länder wie Österreich, die Schweiz oder Luxemburg die Schiene voranstellen. "Die Antwort auf mehr Verkehr und Staus in den Städten darf nicht einfach ‚mehr Straßen‘ sein. Für viele Kurz- und Fernstrecken ist der Schienenverkehr die beste klimafreundliche Option. Damit Pendler und Reisende nicht allein auf das Auto angewiesen sind, wird ein attraktiver, gut ausgebauter ÖPNV zum Schlüssel für alle, die sich klima- und nervenschonend fortbewegen wollen", sagt Bundesumweltministerin Svenja Schulze.
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