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Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Trendreport Ernährung 2022: Klimafreundlich, nachhaltig, pflanzenbasiert

Fachleute sind sich einig: Bewusstes Essen wird zum Megatrend in der Ernährung. Für die dritte Auflage des "Trendreports Ernährung" hat sich NUTRITION HUB, Deutschlands größtes Netzwerk für Ernährung, erstmals mit dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zusammengeschlossen und über 100 Expert*innen befragt. Insgesamt kristallisierten sich zehn Trends heraus.

71 Prozent der befragten Ernährungsprofis sehen in der klimafreundlichen und nachhaltigen Ernährung die wichtigste und unumkehrbare Entwicklung dieser Dekade. Die Bedeutung des Themas macht sich vor allem in drei Bereichen bemerkbar: Zum ersten steigt die Zahl der wissenschaftlichen Arbeiten und Forschungsprojekte zu diesem Komplex stark an. Zum Zweiten bewerten Verbraucher*innen heute bei Ernährungsentscheidungen die Aspekte Regionalität und Nachhaltigkeit höher als die Gesundheit. Drittens findet in der Gemeinschaftsverpflegung ein Umdenken hin zu mehr Nachhaltigkeit statt.

Platz 2 der wichtigsten Trends 2022: Pflanzenbasierte Ernährung

49 Prozent der für den Trendreport befragten Fachleute beobachten, dass die Nachfrage nach veganer und pflanzenbasierter Ernährung stark zunimmt. Immer mehr Menschen, darunter auch viele Verantwortliche in Groß- und Schulküchen sowie Mensen, entscheiden sich für pflanzenbasiertes Essen. Laut Dr. Robert Schaller, Leiter des Referats Ernährungswissenschaft und Ernährungsforschung im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), sind die sich daraus ergebenden ernährungsphysiologischen Konsequenzen mittlerweile ein wichtiges Forschungsfeld.

Digitale Angebote in der Ernährungsberatung gefragt

Die Zunahme der digitalen Angebote in der ernährungspräventiven und -therapeutischen Beratung nannten 30 Prozent der befragten Ernährungsprofis. Beschleunigt wird diese Entwicklung von der Corona-Pandemie, die viele Menschen aufgeschlossener gegenüber digitalen Lösungen gemacht hat. Zahlreiche Fachleute nutzen bei der Arbeit mit ihren Klientinnen und Klienten Apps, etwa um Nährwertprofile zu erfassen oder das Erlernen eines neuen Verhaltens zu unterstützen.

Trend auch bei Ernährungsmythen und falschen Informationen

Neben diesen Top 3 wird auch ein Boom bei gesundem Essen-To-Go ausgemacht. Nicht zuletzt aufgrund der gestiegenen Nachfrage durch die Pandemie. Im Trend steht auch das Bewusstsein für gesunde Ernährung und Lebensmittel.

Andererseits belegt der Trendreport erneut eine Entwicklung, die die Expert*innen umkehren möchten: Ernährungsmythen und falsche Informationen im Netz verunsichern immer mehr Menschen.

Was unterscheidet diese Trendanalyse von üblichen Umfragen?

Im Trendreport Ernährung kommen ausschließlich Fachleute zu Wort. Expert*innen, deren teils jahrzehntelange Erfahrung hier zusammengefasst wird. "Influencer in den Bereichen Ernährung und Gesundheit erreichen viele Millionen Follower. Deshalb ist für uns ist die Sache klar: Unsere Profis in Sachen Ernährung müssen zu Wort kommen", erläutert Dr. Simone Frey, Initiatorin und Gründerin des NUTRITION HUB. Dr. Margareta Büning-Fesel, Leiterin des BZfE, das in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) angesiedelt ist, ergänzt: "In unserem Report setzen wir auf ‚Expert Listening‘ statt ‚Social Listening‘. Was beobachten die Fachleute? Welche Schwerpunkte identifizieren sie? Welche Handlungsoptionen zeigen sie mit dem Blick Richtung Zukunft auf?"

Hintergrund: Datenerhebung

Im Zeitraum vom 27. Oktober bis 12. November 2021 wurden Ernährungsexpert*innen aus den Netzwerken des NUTRITION HUB und des BZfE zum Trendreport Ernährung 2022 befragt. Mit Hilfe von offenen und halboffenen Fragen eines Online-Fragebogens wurden Entwicklungen im Ernährungssektor ermittelt, die in der täglichen Arbeit wahrgenommen werden. Die Antworten wurden nach Häufigkeit gewichtet und ausgewertet. An der Befragung nahmen 107 Fachleute aus den unterschiedlichsten Bereichen des Ernährungssektors teil. Alle teilnehmenden Expert*innen haben der Veröffentlichung ihrer Zitate zugestimmt.

 

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